Im Zuge dieses Informations- und Adipositas-Netzwerktreffens wurden die Möglichkeiten zur gemeinsamen, patientenorientierten Behandlungsstrategie bei krankhaft übergewichtigen (adipösen) Patientinnen und Patienten vorgestellt. Diese intensive Kooperation, die sowohl ein chirurgisches als auch konservatives Angebot zur Behandlung beinhaltet, besteht zwischen dem Landesklinikum Hollabrunn und dem PSZW bereits seit über einem Jahr.
Die damit in Verbindung stehende interdisziplinäre Arbeit wurde von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der chirurgischen Abteilung, den Therapeutinnen und Therapeuten sowie den Anästhesistinnen und Anästhesisten des Landesklinikums Hollabrunn gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des PSZW Eggenburg mittels Fachvorträgen präsentiert und forciert.
Dieses sehr gut besuchte Symposium fand im PSZW Eggenburg statt. Vorträgen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des PSZW Eggenburg über deren Therapieangebot folgten Fachvorträge zum Thema Übergewicht aus internistischer Sicht. Die Nachmittagsveranstaltung gestalteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesklinikums Hollabrunn OA Dr. Philipp Beckerhinn, OA Dr. Gerfried Naderer, die Diätologinnen Monika Kaiser und Andrea Past, BSc, die Physiotherapeutinnen Christina Stradal und Lucia Neuhart sowie Primarius Dr. Franz Hoffer.
Daran schloss eine intensive und konstruktive Diskussion mit den Besucherinnen und Besuchern an, die vom gemeinsamen Wunsch nach Netzwerkbildung getragen wurde. Es ist Plan, diese Informationsveranstaltung jährlich zu wiederholen.
Adipositas-Experte und Primarius der Chirurgie am Landesklinikum Hollabrunn Dr. Franz Hoffer erklärend hierzu: „Die alleinige chirurgische Therapie in Begleitung durch unsere Diätologinnen, Physiotherapeutinnen und Psychologin, wie sie in dem bei uns implementiertem Zentrum für Übergewichtschirurgie angeboten wird, mag für einen großen Teil von Patientinnen und Patienten ausreichend sein. Speziell psychopathologische oder psychiatrische Patientinnen und Patienten benötigen, ebenso wie erkrankte Menschen, die aus internistisch anästhesiologischer Sicht nicht operabel sind, ein darüber hinausgehendes therapeutisches Angebot.“
Übergewicht ist eine chronische, multifaktorielle Erkrankung. Neben genetischen Einflüssen und dem persönlichen Essverhalten tragen gesellschaftspolitische Veränderungen, infrastrukturelle Maßnahmen, medikamentöse Therapien und vieles mehr, direkt oder indirekt zur Entstehung von Übergewicht bei.
Die Zahl übergewichtiger Menschen steigt weltweit und betrifft zunehmend auch Kinder und Jugendliche. Übergewicht ist verantwortlich für eine Vielzahl an Begleiterkrankungen wie Diabetes Typ II, hoher Blutdruck, Lungenfunktionseinschränkungen oder orthopädische Erkrankungen. Auch die Zahl bösartiger Erkrankungen ist bei übergewichtigen Menschen im Vergleich zu Normalgewichtigen signifikant erhöht. Überdies ist Übergewicht häufig – bei Jugendlichen noch mehr – mit psychosozialen Problemen assoziiert.
|  |
Im Bild v.l.n.r.: Diätologin Andrea Past, BSc, Mag. Alexandra König, leitende Physiotherapeutin Lucia Neuhart, Diätologin Monika Kaiser, OA Dr. Gerfried Naderer, Physiotherapeutin Christina Stradal, Prim. Dr. Franz Hoffer und OA Dr. Philipp Beckerhinn
|