Weinviertler Altkleidersack! Retz, Altenberg Am 25. November fand in Retz die Pressekonferenz zum Projekt „Weinviertler Altkleidersack“ statt. Zahlreiche Journalisten, Vertreter der Weinviertler Abfallverbände, sowie Branchenexperten und Mitglieder des Umweltbundesamts nutzten die Gelegenheit, sich über die Initiative zu informieren. Hausherr Bürgermeister Stefan Lang und Obmann Bürgermeister Andreas Sedlmayer, sowie der Hollabrunner Landtagsabgeordnete Bgm. ÖkR Richard Hogl zeigten sich erfreut über das große Interesse. |
Teilnehmer und Fachbeiträge:
Namhafte Vertreter aus der Entsorgungsbranche präsentierten ihre Perspektiven und stellten sich den Fragen der Presse.
Humana: Henning Mörch
Öpula: KommR Kurt Wilhelm
Borner: Kata Eöry Stöger
Auch Frau Zanini Freitag, Expertin für Konsumverhalten und Kulturwandel vom Umweltbundesamt, sowie die Geschäftsführerin des Abfallverbands Hollabrunn, Ing. Angelika Büchler MSc, trugen mit Vorträgen und Interviews zur Diskussion bei.
Hintergrund des Projekts:
Statistiken zeigen, dass jede Österreicherin und jeder Österreicher durchschnittlich 50 bis 60 Kleidungsstücke pro Jahr kaufen. Gleichzeitig verkürzt sich die Verwendungsdauer dieser Kleidung erheblich. Mehr als die Hälfte der ausgemusterten Textilien landet im Restmüll – ungenutzt und nicht recycelt.
Um diese Verschwendung zu reduzieren, haben fünf Abfallverbände des Weinviertels, das Projekt „Weinviertler Altkleidersack“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürgern ein einfaches und sauberes System zur Sammlung ihrer Altkleider bereitzustellen.
Einfluss und Ziele:
Die Initiative reiht sich in die europäische Klimastrategie ein, die durch den „European Green Deal“ eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft anstrebt. Im Fokus stehen:
Eine bessere Nutzung von Ressourcen.
Die Wiederverwendung oder stoffliche Verwertung von 65 % der Produkte bis 2035.
Die verpflichtende, getrennte Altkleidersammlung ab 2025.
Umweltauswirkungen der Textilindustrie:
Die Textilproduktion zählt zu den umweltschädlichsten Industrien weltweit:
93 Milliarden Kubikmeter Wasser werden jährlich verbraucht.
20 % der globalen Abwassermenge stammen aus der Textilproduktion.
Bis zu 26 % der CO2-Emissionen könnten 2050 durch diesen Sektor verursacht werden, wenn kein Umdenken erfolgt.
Statements und Beiträge der Teilnehmer:
Frau Zanini Freitag skizzierte mögliche Veränderungen im Konsumverhalten, die zu einer nachhaltigeren Nutzung von Textilien führen könnten.
Vertreter der Entsorgungsunternehmen erläuterten die Herausforderungen und Potenziale des Recyclingverfahrens.
Ing. Angelika Büchler MSc stellte das neue Sammelsystem vor. Der „Weinviertler Altkleidersack“ soll sicherstellen, dass Altkleider sauber und ordentlich entsorgt werden können, statt lose oder in ungeeigneten Behältnissen in Boxen zu landen und dadurch unbrauchbar zu werden.
Die Initiative „Weinviertler Altkleidersack“ setzt ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung und unterstreicht die Verantwortung der Region im globalen Kontext.
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