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Aktuelles

Alle Erwartungen übertroffen!

Rekordbeschäftigung und niedrigste Arbeitslosenquote seit 2012!

Die Hollabrunner Arbeitsmarktbilanz für das Jahr 2019 übertrifft die Erwartungen aus dem Vorjahr und sorgt für Rekorde.

Die Arbeitslosenquote in Hollabrunn wird aller Voraussicht 6,1% betragen und damit die Quote aus dem Vorjahr erneut um 0,4%-Punkte unterbieten. Beeindruckend der Vergleich mit Niederösterreich, wo mit einer Arbeitslosenquote von 7,5% gerechnet wird. Bei den unselbständig Beschäftigten wird der Bezirk mit etwa 20.250 Personen und einem Plus von 1,2% im Jahresdurchschnitt einen neuen Höchststand verzeichnen. Die Arbeitslosigkeit reduzierte sich gegenüber 2018 um 5,9% auf 1.315 Betroffene im Jahresdurchschnitt. Der Rückgang fiel bei Männern (-7,3%) deutlich größer aus als bei Frauen (-4,1%). „Mit einer derart positiven Entwicklung haben selbst Optimisten nicht gerechnet“, freut sich AMS-Geschäftsstellenleiter Josef Mukstadt über das beste Jahr am Hollabrunner Arbeitsmarkt seit 2012. Mehr als 2.200 Menschen haben 2019 durch das Arbeitsmarktservice im Bezirk und in den Pendlerregionen einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Der regionale Arbeitsmarkt war 2019 durch eine beträchtliche Dynamik gekennzeichnet. Rund 1.300 Personalanforderungen im Bezirk entsprechen einem Vorjahresplus von fast 30%. „Diese Stellen mit dem vorhandenen Arbeitskräftepotenzial zu besetzen, war eine große Herausforderung. Bei knapp 96% aller Vermittlungsaufträge ist uns das auch gelungen, etwa zwei Drittel konnten innerhalb eines Monats abgedeckt werden“, berichtet AMS-Chef Mukstadt über eine bestens funktionierende Vermittlungsdrehscheibe. Nicht ohne allerdings darauf hinzuweisen, dass die Personalakquisition für Betriebe immer schwieriger wird. Vor allem dort, wo bestimmte Qualifikationen gefragt sind oder Arbeitszeiten eine größere Flexibilität erfordern.

Jugendarbeitslosigkeit um 36% verringert
Das fünfte Jahr in Folge ist es gelungen, die Arbeitslosigkeit von jungen Menschen im Bezirk Hollabrunn zu senken. Gab es im Jahr 2015 noch 222 Arbeitslose im Alter bis 25 Jahre, hat sich diese Zahl 2019 um mehr als ein Drittel auf 142 verringert. „Es gibt für fast jeden Jugendlichen ein passendes Angebot im Rahmen einer breiten Palette von aktiven Unterstützungsmaßnahmen zum Berufseinstieg“, verweist Mukstadt auf Förderung von Trainings, Lehrstellen, Überbrückungslehrgängen, Teilqualifizierungen oder einen Arbeitsplatz. Bereits frühzeitig bietet das BerufsInfoZentrum im AMS Hollabrunn Informationen und Beratung über mögliche Ausbildungen und Berufe. Über 1.800 Schülerinnen und Schüler haben dieses Angebot im Verlauf des Jahres in Anspruch genommen. Begünstigt vom konjunkturellen Rückenwind ergaben sich im vergangenen Jahr für Langzeitarbeitslose vermehrt Jobperspektiven. Durch intensive Beratung, konsequente Vermittlung und Förderungen an Betriebe für die Einstellung von Langzeitarbeitslosen sind dabei beachtliche Erfolge gelungen. 50 Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos waren, konnten nachhaltig in die Berufswelt integriert werden. „Ein Mensch pro Woche klingt nicht viel, bedeutet aber für die Betroffenen einen über das Einkommen weit hinausgehenden Mehrwert“, verweist man im Arbeitsmarktservice auf den gesellschaftlichen Stellenwert von Arbeit und Beschäftigung.

Ältere und Anlernkräfte weiter exponiert
Im Sog der Beschäftigungsdynamik verbesserten sich die Jobchancen auch für die ältere Erwerbsgeneration. Seit dem Höchststand im Jahr 2017 kam es zu einer Verringerung der Altersarbeitslosigkeit um 4,8%. Arbeitslose 50+ konnten aber bei weitem nicht so von den positiven Rahmenbedingungen profitieren, wie andere Altersgruppen. Im Jahresdurchschnitt waren 541 Menschen im Alter über 50 Jahre auf Arbeitssuche. Das sind 41% aller Jobsuchenden. Etwa gleich groß ist unabhängig vom Alter der Anteil jener Arbeitslosen, die über keine Berufsausbildung verfügen. Während Fachkräfte dringend gesucht werden, sind Anlernkräfte unverändert einem Verdrängungswettbewerb ausgesetzt. Bei einem Drittel aller arbeitslos Vorgemerkten standen gesundheitliche Einschränkungen einer raschen Jobvermittlung im Weg.

Aktive Arbeitsmarktpolitik wir fortgesetzt
1,63 Millionen Euro stehen dem AMS Hollabrunn im Jahr 2020 zur Verfügung, um Qualifizierung und Beschäftigung gezielt zu unterstützen. „Der Ausbildungs- und Förderungsmotor des AMS wird weiter auf Hochtouren laufen“, verspricht Mukstadt anbetrachts eines Budgetplus von 2,5%. Bei der Beschäftigungsförderung steht die Altersgruppe 50+ im Vordergrund. Dazu wird es arbeitsplatzbezogene Schulungsangebote für alle Altersgruppen geben, damit qualifizierte Arbeitskräfte für die Wirtschaft verfügbar sind. Fortgesetzt wird die Lehrlingsoffensive, damit die Erfolgsgeschichte einer geringen Jugendarbeitslosigkeit fortgeschrieben werden kann.

Beschäftigungsanstieg wird Arbeitslosigkeit nicht verringern
Das Wirtschaftswachstum für 2020 ist mit 1,4% prognostiziert. Bei der zuletzt angewachsenen Kaufkraft wird mit keiner merklichen Veränderung gerechnet. Nachzieheffekte im Bau- und Baunebengewerbe werden für eine stabile Beschäftigung sorgen. Nur beschränkt werden sich vorerst die internationale Konjunktur und weltwirtschaftliche Ereignisse im Bezirk auswirken. „Alles in allem sind das gute Vorzeichen“, blickt AMS Hollabrunn-Chef Mukstadt optimistisch in die Zukunft. Allerdings nicht ohne auf absehbare Trends hinzuweisen: Die steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Arbeitskräften und der Zustrom von Arbeitskräften aus der EU wird das Arbeitskräfteangebot weiter ausweiten. Demgegenüber wird sich die Arbeitskräftenachfrage mit Fortdauer des Jahres 2020 abschwächen. Per Saldo dürfte es um knapp ein Prozent mehr Beschäftigte, aber auch einen etwa gleich großen Anstieg der Arbeitslosigkeit geben. Die Arbeitslosenquote wird sich im Bezirk auf dem bestehenden Niveau von 6,1% einpendeln. „Unter sechs Prozent zu kommen, wird wohl nicht zu schaffen sein“, so die Prognose des Arbeitsmarktexperten.

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