>> zurück

Aktuelles

Kleiner Lichtblick in der Krise!

Arbeitsmarkt

Im Jänner hat die Arbeitslosigkeit im Bezirk Hollabrunn ihren saisonalen Höhepunkt erreicht. Beim Arbeitsmarktservice waren 1.981 Arbeitslose erfasst, um 249 oder 14,4% mehr als im Vorjahr.

Während des ersten Jahresmonats wurde die 2.000-Grenze zuletzt im Jänner 2016 überschritten. Entscheidend für diesen kleinen Lichtblick sind die seit Oktober rund 1.300 zur Kurzarbeit angemeldeten Beschäftigten, deren Dienstverhältnisse dadurch während des Lockdown gesichert werden konnten. Hatten 2016 noch fast 600 Jobsuchende eine Wiedereinstellungszusage, gibt es aktuell lediglich 400 saisonale Freistellungen. Auch andere Parameter des Arbeitsmarktgeschehens haben sich im Zuge der Gesundheits- und Wirtschaftskrise massiv verschlechtert. Die größte Sorge gilt dem enormen Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit. Ein Drittel aller Arbeitslosen ist mehr als sechs Monate auf Jobsuche, jeder Fünfte bereits länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. „Die während der Pandemie eingetretene Verfestigung von Arbeitslosigkeit wieder abzubauen wird die größte arbeitsmarktpolitische Aufgabe seit Jahrzehnten“, blickt AMS-Geschäftsstellenleiter Josef Mukstadt herausfordernden Zeiten entgegen.

Erhöhtes Jobrisiko bei geringer Ausbildung
Fast jede zweite arbeitsuchende Frau hat keinen Berufsabschluss, bei Männern beträgt die Quote 38 Prozent. Nicht zuletzt aus diesem Grund sind Frauen mit einer Zunahme von 24,9 Prozent wesentlich stärker vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen als Männer (plus 8,0 Prozent), die jüngere Erwerbsgeneration deutlich weniger als die Altersgruppe 50+. Um fast ein Drittel ist die Arbeitslosigkeit von ausländischen Arbeitskräften gestiegen. Knapp 200 freie Stellen sind derzeit im Bezirk Hollabrunn vakant. Erwartet werden meist fachliche Qualifikation, Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Mobilität. Ein größerer Personalbedarf besteht in Gesundheits- und Pflegeberufen sowie bei der Erzeugung und im Handel mit Lebensmitteln. Vereinzelt gibt es auch Personalanforderungen aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe. Angespannt bleibt die Situation am Lehrstellenmarkt, wo 22 freien Ausbildungsplätzen fast doppelt so viele Lehrstellensuchende gegenüberstehen.

Corona-Joboffensive: Jetzt weiterbilden!
Qualifizierungen in besonders nachgefragten Berufsfeldern können der Schlüssel zum beruflichen Wiedereinstieg nach der Krise sein. Das Spektrum des AMS-Angebotes reicht von Ausbildungen mit neuester Technologie in Metall-, Elektro-, Elektronik- und Holzberufen über Büro- und Buchhaltungskurse bis hin zu speziellen Ausbildungen. So etwa als KälteanlagentechnikerIn, BerufskraftfahrerIn, in Gesundheits- und Pflegeberufen, Mechatronik, IT und Medientechnik, als HörgeräteakustikerIn, BetriebslogistikerIn und vieles mehr. Über das vielfältige AMS-Kursangebot hinaus können Ausbildungen am freien Bildungsmarkt gefördert werden oder über das Modell einer der arbeitsplatznahen Qualifizierung laufen. Voraussetzung für die Bewilligung und Finanzierung ist die wesentliche Erhöhung der Chancen für einen beruflichen Wiedereinstieg. „Es sollte jedenfalls eine breite Auswahl an Jobangeboten im jeweiligen Bereich geben“, verweist AMS-Chef Mukstadt auf ein entscheidendes Kriterium. Ausbildungsinteressierte können sich in der Weiterbildungsdatenbank und dem Karrierekompass einen Überblick über Ausbildungen und damit verbundenen Berufschancen, Arbeitsmarkttrends und Einstiegsgehälter verschaffen. Die Qualifizierungs-Hotline des Arbeitsmarktservice ist kostenlos unter 050 904 343 erreichbar. Auch Mailanfragen werden gerne beantwortet.