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Wildnis findet Stadt!

Die City Nature Challenge 2021

Die Stadt Hardegg und der Internationalpark Thayatal-Podyjí beteiligen sich an globalem Community Science Projekt

Der Nationalpark Thayatal-Podyjí gilt als besonders vielfältiges grenzüberschreitendes Schutzgebiet an der Grenze zur Tschechischen Republik. In dessen Herzen liegt die kleinste Stadt Österreichs, Hardegg. Hier findet im globalen Rahmen zum ersten Mal eine Community Science basierte Erhebung der Vielfalt statt. „In der historischen Grenzstadt und seiner Umgebung findet im globalen Rahmen zum ersten Mal eine Community Science basierte Erhebung der Vielfalt statt. Die Teilnehmer leisten damit einen bedeutenden Beitrag zur Erfassung der Arten unseres grenzüberschreitenden Schutzgebietes“ freut sich Nationalparkdirektor Christian Übl über die erstmalige Beteiligung an der City Nature Challenge 2021.

Da Community Science-Initiativen - die eine sichere Möglichkeit bieten, Menschen während der Pandemie mit der Natur und untereinander in Verbindung zu bringen - immer beliebter werden, wird die sechste jährliche City Nature Challenge in diesem Jahr auf mehr als 450 Städte auf sechs Kontinenten ausgedehnt. Bei diesem freundschaftlichen Wettbewerb der Biodiversität nehmen allein in Österreich zehn Städte und Gebiete teil, darunter auch die kleinste Stadt Österreichs, Hardegg sowie der Internationalpark Thayatal-Podyjí.

Die globale Veranstaltung, die von der kalifornischen Akademie der Wissenschaften in San Francisco und dem Naturkundemuseum des Los Angeles County gemeinsam organisiert wird, lädt vom 30. April um 00:01 Uhr bis Montag, den 3. Mai um 23:59 Uhr Wissenschaftler*innen, Natur- und Wissenschaftsfans sowie Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichem Bildungshintergrund auf, Wildpflanzen, Tiere und Pilze zu beobachten und zu melden. Von 4. bis 9. Mai werden die Beobachtungen dann via Crowdsourcing identifiziert.

Die Natur umgibt uns, durchdringt uns, nicht nur in artenreichen Schutzgebieten wie dem Nationalpark Thayatal, sondern auch in unseren Städten, Grätzln und sogar in unseren Häusern. „In jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken, wenn man nur genau genug schaut und sich vielleicht auch die Zeit dafür nimmt“ sagt Christoph Milek, Mitarbeiter des Nationalparks Thayatal. Eine wunderbare und partizipative Möglichkeit, die Natur und ihre Artenvielfalt zu untersuchen, besteht darin, Wissenschaftler und die lokale Bevölkerung durch „Community Science“ miteinander zu verbinden. Da sich die globale menschliche Bevölkerung zunehmend auf Städte konzentriert, ist es wichtiger denn je, die biologische Vielfalt der urbanen Räume zu dokumentieren und die Zukunft von Pflanzen und Wildtieren auch abseits von Schutzgebieten zu sichern. Große Datenpools, die von Meldeplattformen wie iNaturalist, Naturkundemuseen und Wissenschaftsorganisationen erstellt wurden und werden, helfen Führungskräften, fundierte Entscheidungen zu treffen, die es sowohl menschlichen als auch natürlichen Gemeinschaften ermöglichen, zu gedeihen und sich zu entwickeln.

Nach den Start der allerersten City Nature Challenge, welche als Wettbewerb zwischen San Francisco und Los Angeles im Jahr 2016 konzipiert war, stellte sich bald der enorme Vorteil eines solchen Formats heraus: Über die Jahre konnten unglaubliche Datenmengen zusammen erhoben werden und erstaunlich viele Arten neu oder wieder entdeckt werden, die vielleicht sonst verborgen geblieben wären. So hat sich die Anzahl der Beobachtungen von knappen 20.000 im Jahr 2016 auf mehr als 800.000 im Jahr 2020 vervielfacht. Während der City Nature Challenge 2020 wurden über 1.300 gefährdete, endemische oder Arten über die kaum etwas bekannt war registriert. Dies zeigt die große Bedeutung dieses Projektes.
Hardegg und der Internationalpark Thayatal-Podyjí mit seiner jetzt schon zum Teil bekannten und nichts desto weniger erstaunlichen Vielfalt, wird sich erstmalig an diesem „Bioblitz“ beteiligen und so einerseits zur Kartierung der Biodiversität Österreichs beitragen und andererseits den Menschen die Möglichkeit geben die Natur zu erleben und dabei etwas zu lernen. „Dieses Community Science Projekt fördert die Begeisterung für die Natur und ihre Vielfalt aber auch für ihre Verletzlichkeit und die Notwendigkeit den Organismen Raum und Ruhe zur Verfügung zu stellen, damit wir auch in Zukunft intakte, funktionierende und auch schöne Landschaften vorfinden“ sagt Christoph Milek.

Die Teilnahme ist ganz einfach:
1. Finden Sie im Raum Hardegg und Nationalpark Thayatal-Podyjí wilde Pflanzen, Tiere, Pilze oder einen anderen Lebensnachweis, wie z. B. Kot, Fell, Spuren, Schalen oder Kadaver.
2. Machen Sie von 30.4. bis 3.5. 2021 Fotos davon und laden Sie es auf die Plattform iNaturalist.
3. Lernen Sie etwas dazu, wenn Ihre Beobachtungen identifiziert werden.

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