Zentrum für Adipositaschirurgie fuf höchstem Niveau!
Landesklinikum Hollabrunn
Die Klinikleitung freute sich über den Besuch von LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf im Landesklinikum Hollabrunn. Dieser zeigt sich vom NÖ Zentrum für Adipositaschirurgie beeindruckt und gratuliert OA Dr. Beckerhinn zu seiner Funktion als Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Adipositas- und metabolische Chirurgie.
Am 14. Oktober 2021 besuchte LH-Stv. Pernkopf das Landesklinikum Hollabrunn. Nach der offiziellen Begrüßung lud die Klinikleitung anfangs zu einer Gesprächsrunde und zu einer kurzen Präsentation, an der auch Mag. Katja Sacher, BSc, Geschäftsführerin der Gesundheitsregion Weinviertel GmbH teilnahm.
Im Anschluss präsentierte sich das NÖ Zentrum für metabolisch-bariatrische Chirurgie unter der Leitung von Primarius Dr. Franz Hoffer. OA Dr. Philipp Beckerhinn, der seit Mitte des heurigen Jahres die Funktion des Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft für Adipositas- und metabolische Chirurgie ausübt, berichtete über diesen – bereits seit 2009 implementierten - medizinischen Schwerpunkt, der im Landesklinikum Hollabrunn angeboten wird. Auch das interdisziplinäre Adipositas-Team, bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal, Physiotherapeutinnen, Diätologinnen und Psychologin, das durch seine Teamarbeit das gute Funktionieren und den optimalen Behandlungserfolg sichert, stellte sich vor und nahm am Informationsaustausch aktiv teil.
Vor Eintritt der Covid-Situation wurden pro Jahr 270 bis 300 Patientinnen und Patienten wegen krankhaftem Übergewicht im Klinikum operiert. Derzeit ist das chirurgische Team bemüht, die Covid-bedingte Warteliste verschobener Patientinnen und Patienten unter Bedachtnahme auf die personellen Ressourcen der involvierten Bereiche abzuarbeiten.
Im Landesklinikum Hollabrunn werden grundsätzlich alle metabolisch- bariatrischen Eingriffe - auch sogenannte malabsorptive Verfahren - wie beispielsweise die Operation nach Scopinaro, nach Santoro oder „SASI“ - angeboten. Bei diesen Methoden stehen die verzögerte Aufspaltung und Aufnahme des Nahrungsbreies aus dem Dünndarm im Vordergrund. Allerdings kommen die letztgenannten Therapieoptionen, vor allem auf Grund der danach häufiger auftretenden Mangelaufnahme von zum Beispiel Eiweiß und Vitaminen, selten zur Anwendung, sodass überwiegend der klassische Roux-Y-Magenbypass mit oder ohne Bandimplantation (nicht verstellbar!), der Omega-Loop-Magenbypass (Minibypass) und die Sleeve-Resektion (Schlauchmagen-Operation) durchgeführt werden. Bei den beiden Magenbypassformen wird das für die Nahrungsaufnahme verwendbare Magenvolumen drastisch reduziert - ohne den Restmagen zu entfernen - und der verkleinerte Magenanteil mit einer umgeleiteten Dünndarmschlinge verbunden. Dadurch verringert man das Essvolumen und trennt auf einer Länge von ca. zwei Metern Nahrung von Verdauungsfermenten. Beide Verfahren können im Bedarfsfall rückoperiert werden. Bei der Schlauchmagenbildung (Sleeve-Resektion), bei der die Einschränkung der Nahrungsmenge im Vordergrund der Methode steht, wird der Magen zu einem überwiegenden Teil entfernt, die Operation kann daher nicht rückgängig gemacht werden. Bei allen drei Formen spielen auch Veränderungen der Hormone des Verdauungstraktes (sogenannte Inkretine) für die Gewichtsabnahme und Verbesserung oder Heilung von Begleiterkrankungen wie dem Diabetes Mellitus Typ II, dem Bluthochdruck, Lungenfunktionseinschränkungen und vieles mehr, eine wesentliche und unterstützende Rolle.
Selbstverständlich werden auch Reoperationen, beispielsweise nach Implantation eines verstellbaren Magensilastikbandes oder einer sogenannten vertikalen Gastroplastie (VBG), Methoden die heute überwiegend nicht mehr angewandt werden, durchgeführt.
Überdies werden auch endoskopische Methoden wie z.B. das ASPIRE- System angeboten.
Krankhaftes Übergewicht ist eine chronische Erkrankung, die eine lebenslange Betreuung erfordert. Um einer möglichen erneuten Gewichtszunahme entgegenzuwirken ist es, neben der Betreuung durch das Team in Hollabrunn, wichtiges Ziel mit Abteilungen, die diese Krankheit konservativ behandeln - wie beispielsweise dem PSZW Eggenburg, oder interessierten niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen - zusammenzuarbeiten, Betreuungsnetzwerke zu bilden, um so den Patientinnen und Patienten ein breit gefächertes Therapiespektrum anbieten zu können.
„Eine gezielte medizinische Schwerpunktsetzung in den niederösterreichischen Landes- und Universitätskliniken gewährleistet ein breitgefächertes Angebot an Spitzenmedizin“, betont LH-Stv. Stephan Pernkopf, „ein essentieller Bestandteil hierbei ist das NÖ Zentrum für Übergewichtschirurgie im Landesklinikum Hollabrunn, das durch eine qualitative Versorgung und Betreuung die Bedürfnisse der Menschen, die an krankhaftem Übergewicht leiden, in den Mittelpunkt stellt. Das tagtäglich gelebte Engagement zeigt sich auch dadurch, dass diese Abteilung seit Jahren die höchste Fallzahl an übergewichtschirurgischen Eingriffen österreichweit vorweisen kann.“
Die Klinikleitung ist stolz auf die hervorragenden Leistungen, die im Landesklinikum Hollabrunn von allen Berufsgruppen erbracht werden, und bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das Durchhalten in diesen besonders herausfordernden Zeiten.
Im Landesklinikum Hollabrunn werden die Abteilungen Innere Medizin mit Schwerpunkt Onkologie inkl. Palliativmedizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Sozialpsychiatrie mit einer sozialpsychiatrischen Tagesklinik sowie Allgemeinchirurgie mit dem NÖ Zentrum für Übergewichtschirurgie betrieben.
Ein multiprofessionelles Team, bestehend aus 534 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, gewährleistet im Landesklinikum Hollabrunn eine hohe Versorgungsqualität rund um die Uhr.
Im Bild oben v.l.n.r.: Pflegedirektorin DGKP Silvia Hickelsberger, MSc, MBA, Geschäftsführerin Mag. Katja Sacher, BSc (Gesundheitsregion Weinviertel GmbH), LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf, Kaufmännische Direktorin Andrea Dankelmaier, BA MA MA und Ärztliche Direktorin Primaria Dr. Susanne Davies Im Bild unten v.l.n.r.: STL DGKP Thomas Summerer, Diätologin Monika Kaiser, Leitende PT Lucia Neuhart, OA Dr. Philipp Beckerhinn, Primarius Dr. Franz Hoffer, LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf, Mag. Alexandra König und STL DGKP Eva Schlögelbauer
