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Nach 41 Jahren endet eine Ära!

AMS Hollabrunn

Seit dreieinhalb Jahrzehnten ist Josef Mukstadt Geschäftsstellenleiter im AMS Hollabrunn. Nach einem HTL-Abschluss und knapp zwei Jahren in der Privatwirtschaft sollten 41 Jahre im Arbeitsmarktservice folgen, die demnächst zu Ende gehen. Im Sommer 1986 folgte der damals 26-Jährige auf den ebenfalls langjährigen Leiter des damaligen Arbeitsamtes Rudolf Asinger. Mit dem Jahresende übergibt „Muki“ – wie er von seinen Freunden genannt wird – den Chefposten an Peter Kirchner.

Menschen und Arbeit verbinden
In mehr als 35 Jahren hat der Wahlhollabrunner dem Arbeitsmarkt und sozialen Gefüge einen unverkennbaren Stempel aufgedrückt. Menschen und Arbeit zu verbinden, war dabei stets das Motto. „Es ist eine schöne Aufgabe, zur Existenzsicherung von arbeitslosen Menschen beizutragen und diese beim Wiedereinstieg ins Berufsleben zu unterstützen“, bilanziert der Arbeitsmarktexperte. Das war eng verknüpft mit der Personalsuche von Unternehmen, denen in mitunter wirtschaftlich schwierigen Zeiten geholfen werden konnte. „Ich hätte mir keine interessantere und verantwortungsvollere Tätigkeit wünschen können“, erklärt Mukstadt. Und versäumt dabei nicht, auf das Teamwork im AMS Hollabrunn sowie das bestens funktionierende Netzwerk mit Sozialpartnern, Behörden, Gemeinden und Beratungsstellen im Bezirk hinzuweisen.

Arbeitsmarkt einst und jetzt
Der Beginn der 80er-Jahre war von Hochkonjunktur und Vollbeschäftigung gekennzeichnet. Im Jahresdurchschnitt gab es im Bezirk Hollabrunn 322 Arbeitslose. Den größten Teil davon als Saisonarbeitslose im Winter. Zwei Drittel davon waren Männer. Die regionale Arbeitslosenquote lag bei 2,6%, landesweit sogar bei 1,8%. Nur ein Jahrzehnt später kam es zu einem massiven Wirtschaftseinbruch. Namhafte Betriebe wie etwa das Fischer-Tennisschlägerwerk in Hollabrunn sowie die beiden Nähereibetriebe von Huber in Hollabrunn und Haugsdorf wurden geschlossen. Zudem machte sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft immer deutlicher bemerkbar. Um die Jahrtausendwende gab es im Bezirk Hollabrunn bereits mehr als 1.000 Arbeitslose, wobei Frauen und Männer etwa gleich betroffen waren. Die Arbeitslosenquote hatte sich innerhalb von zehn Jahren auf 5,3% verdoppelt. Die Corona-Pandemie verursachte im vorigen Jahr einen absoluten Höchststand von 2.119 Arbeitslosen. Davon war jede/r zehnte Beschäftigte betroffen. Schlimmeres wurde durch Kurzarbeit vermieden, die im Bezirk 3.800 Arbeitsplätze in knapp 400 Betrieben absicherte. Schneller als von vielen Fachleuten erwartet brachte der wirtschaftliche Aufschwung heuer eine Normalisierung. Die Arbeitslosigkeit erreichte wieder das Vorkrisenniveau und die Arbeitskräftenachfrage steigerte sich auf ein All Time High von mehr als 300 gemeldeten offenen Stellen. Die Auswirkungen des 4. Lockdown blieben zuletzt überschaubar. Es kam kaum zu Kündigungen, weil die Betriebe ihr Personal halten wollten und auf Kurzarbeit setzten.

Nachfolge gewährleistet Kontinuität
Mit dem Jahreswechsel übernimmt Peter Kirchner die Geschäftsstellenleitung. In seiner bisherigen Funktion folgt ihm Dagmar Mühlbauer-Zimmerl als stellvertretende Leiterin. Sowohl der Hollabrunner als auch die Pulkautalerin verfügen über langjährige AMS-Erfahrung und haben sich seit mehr als zehn Jahren als Führungskräfte bewährt. Nicht zuletzt deshalb sind sie bestens vernetzt und Garanten für einen nahtlosen Übergang. Neben dem Tagesgeschäft mit dem aktuellen Fokus auf die Reduzierung von Langzeitarbeitslosigkeit wird es nicht an zukünftigen Herausforderungen mangeln. Dazu zählen der sich fortsetzende Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft, neue Kommunikationstechnologien und Beschäftigungsformen sowie der bereits laufende Pilotbetrieb einer österreichweit für 2022 geplanten Neuorganisation des AMS. „Peter Kirchner und Dagmar Mühlbauer-Zimmerl werden als Führungskräfte gemeinsam mit dem AMS-Team weiter einen sehr guten Job machen“, ist Neo-Pensionist Josef Mukstadt überzeugt.

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