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Aktuelles

Stabiler Arbeitsmarkt zum Jahreswechsel!

12,3% weniger Arbeitslose als im Vorjahr

Nach einem sehr dynamischen Arbeitsmarktgeschehen der letzten Monate gab es zum Jahreswechsel 1.637 Arbeitslose im Bezirk Hollabrunn, um 229 oder 12,3% weniger als im Dezember 2020.

„In den letzten 10 Jahren waren zum Jahresende meist deutlich mehr Menschen auf Jobsuche“, zieht AMS-Geschäftsstellenleiter Peter Kirchner eine erste Bilanz. Vor allem am Bau gibt es volle Auftragsbücher, die für eine gute Beschäftigung im vergleichsweise milden Winter sorgen. Auch im Handel gingen die Umsätze im Vorweihnachtsgeschäft zuletzt deutlich in die Höhe. Dass die Arbeitslosigkeit unter dem Vorkrisenniveau liegt, hat auch mit der im letzten Lockdown reaktivierten Corona-Kurzarbeit zu tun. Die meisten der rund 50 betroffenen Betriebe reagierten sehr umsichtig und waren bestrebt, ihr bewährtes Personal zu halten, sieht man im Arbeitsmarktservice in der Kurzarbeit einen wichtigen Stabilitätsfaktor. Frauen und Männer profitierten etwa gleich von der günstigen Arbeitsmarktentwicklung, die ältere Erwerbsgeneration mehr als junge Jobsuchende. Die Langzeitarbeitslosigkeit reduzierte sich um 8,2% auf 325 Betroffene. „Für uns stellt die dauerhafte Ausgrenzung aus der Beschäftigung unverändert eine große Herausforderung dar, der wir uns in diesem Jahr mit voller Kraft widmen werden“, verweist Kirchner auf ein umfassendes Beratungsangebot, konsequente Vermittlungsarbeit und die „Sprungbrett-Förderung“ für Unternehmen, die Langzeitarbeitslose einstellen.

Boom in der Arbeitskräftenachfrage
Trotz mehrerer Lockdowns kam es im Vorjahr zu einem Beschäftigungsanstieg um rund zwei Prozent auf 20.300 unselbständig Erwerbstätige im Bezirk Hollabrunn. Mit 223 gemeldeten offenen Stellen gab es zuletzt um ein Fünftel mehr freie Jobs als vor einem Jahr. Die Nachfrage ist dabei primär auf flexible und mobile Fachkräfte ausgerichtet. Verstärkt wird der Arbeitskräftemangel in der Region durch die Sogwirkung von Jobangeboten im Großraum Wien. „Die Pensionierung der Babyboomer, die von 1960 bis 1964 zur Welt gekommen sind, wird eine weitere Verschärfung des Arbeitskräftemangels mit sich bringen“, bereitet Kirchner die demografische Entwicklung zusätzlich Sorge. Der Arbeitskräftebedarf wird sich dadurch weiter erhöhen und könnte sich in den kommenden drei Jahren verdoppeln, so die Einschätzung von Fachleuten. Aktuell setzt man im Arbeitsmarktservice auf umfassende Qualifizierungsprogramme und verstärkte Ausbildung in Betrieben.