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Auszeichnung für grenzüberschreitenden Naturschutz!

EUROPARC zeichnet die Zusammenarbeit der beiden Nationalparks Thayatal und Podyjí aus

Die Natur kennt keine Grenzen, daher dürfen auch Naturschutzmaßnahmen nicht an der Landesgrenze enden. Anlässlich eines Treffens europäischer Schutzgebiete in Pamhagen in Burgenland hat die Föderation EUROPARC fünf grenzüberschreitenden Schutzgebieten das Transboundary Park Diplom verliehen. Die beiden Nationalparks Thayatal und Podyjí hatten dieses Zertifikat erstmals 2007 erhalten, nach einer Prüfung im September 2021 wurde nun diese Auszeichnung erneut bestätigt.

Im grenzüberschreitenden Nationalpark Thayatal Podyjí wird die Zusammenarbeit zwischen den beiden Verwaltungen großgeschrieben: Grenzüberschreitende Veranstaltungen, Forschung und Monitoring, die Bekämpfung von Neophyten und Einsätze der Nationalparkwachen werden im Thayatal gemeinsam umgesetzt.

„Die beiden Nationalparks schützen zusammen 7700 Hektar der Tallandschaft der Thaya bei Hardegg. Das grenzüberschreitende Schutzgebiet ist ein Hot Spot der Artenvielfalt beider Länder. Viele Arten, die anderswo bereits ausgestorben sind, haben hier ein letztes Refugium gefunden. Die Zusammenarbeit der beiden Nationalparkverwaltung ist der Schlüssel für einen effizienten Schutz der Tiere, Pflanzen und Lebensräume des Thayatals!“ hebt Nationalparkdirektor Christian Übl die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden Kooperation hervor.

Trotz der Schwierigkeiten, die durch die Pandemie COVID 19 verursacht wurden, hat sich die Zusammenarbeit zwischen den beiden Nationalparks in den letzten Jahren weiter vertieft. Bei der Erstellung wichtiger Grundlagen wie den beiden Managementplänen gab es umfangreiche Abstimmungen. „Es ist uns gelungen, mehrere grenzüberschreitende Naturschutzprojekte, Publikationen und Bildungsmaterialien umzusetzen und gemeinsame Veranstaltungen erfolgreich durchzuführen. Wir versuchen derzeit, unsere Zusammenarbeit auf andere grenzüberschreitende Partner in der Region auszuweiten", sagt Tomáš Rothröckl, Direktor der Nationalparkverwaltung Podyjí.

Im September 2021 wurden die beiden Nationalparkverwaltungen einer Evaluierung des Diploms unterzogen. Die unabhängige Prüferin, Bettina Kreisel aus Aachen in Deutschland, besuchte vom 15. - 17. September das grenzüberschreitenden Schutzgebiet und traf dabei die Direktoren und Mitarbeiter:innen beider Verwaltungen. Intensive Tage des Austausches mündeten schlussendlich zur Bestätigung der „EUROPARC Transboundary Park“ Auszeichnung, welche nun in Pamhagen verliehen wurde.

Auch die unterschiedliche Sprache stellt kaum ein Hindernis mehr dar: Eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter des österreichischen Nationalparkteams sprechen tschechisch, dazu gibt es noch drei Nationalpark Ranger, die aus Tschechien kommen und in Österreich tätig sind. In der tschechischen Verwaltung ist die Zahl der deutschsprachigen MitarbeiterInnen von zwei auf drei gestiegen.

Anlässlich der Überreichung der Auszeichnung in Pamhagen betonte Michael Hošek, Präsident der EUROPARC Föderation den Wert der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Naturschutz: "Die Überprüfung hat die Entwicklung der grenzüberschreitenden Arbeit aufgezeigt und macht deutlich, dass die gemeinsame Sorge um die Natur, unabhängig von politischen Grenzen, letztendlich zu einem besseren Management von Schutzgebieten führt. Das grenzüberschreitende Zertifikat der EUROPARC Föderation sollte jedoch nicht nur als Anerkennung der bisherigen Arbeit gesehen werden, sondern vielmehr als Ansporn, die Zusammenarbeit zum Wohle der Natur, Landschaft und Gemeinden in Ihrer gemeinsamen Region weiter zu verbessern

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Im Bild v.l.n.r.: David Freudl, Nationalpark Thayatal; Carol Ritchie, Executive Director Europarc; Hannes Ehrenfelder Direktor Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel; Christian Übl, Direktor Nationalpark Thayatal; Tomáš Rothröckl, Direktor Narodni Park Podyjí, Valerie Zacherl-Draxler, BMK; Michael Hošek, Präsident Europarc