>> zurück

Aktuelles

AMS: Rückblick und Bilanz!

Jahresausklang

Wie erwartet ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk durch saisonbedingte Freistellungen in den witterungsabhängigen Branchen zuletzt weiter angewachsen. Zum Stichtag am Monatsende Dezember waren 1.491 Personen (562 Frauen und 929 Männer) arbeitslos gemeldet. Die Dezemberarbeitslosigkeit liegt damit knapp über dem Vorjahreswert, und zwar um 56 Personen bzw. 3,9%.

2024 ist die regionale Arbeitslosigkeit durchgängig über den Vorjahreswerten von 2023 gelegen. Mit einem durchschnittlichen monatlichen Bestand von 1.196 Jobsuchenden waren es im Vorjahresvergleich um 81 Personen bzw. 7,2% mehr. Die Anzahl der unselbstständig beschäftigt und im Bezirk Wohnhaften ist um 0,5% auf 20.461 Personen gesunken. Die daraus resultierende, und vorerst noch geschätzte, lokale Arbeitslosenquote des Jahres 2024 wird bei 5,5% (+0,4%) zu liegen kommen. Der Bezirk bleibt damit deutlich unter dem hochgerechneten Bundeslandschnitt von 5,9%.

Die gestiegene Arbeitslosigkeit trübt natürlich die Gesamtbilanz des Jahres 2024. Im Rückblick gab es aber auch Entwicklungen, die, angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, positiv auffallen und hervorzuheben sind. Abgesehen vom Dezember mit seinen Saisoneffekten, lag die Arbeitslosigkeit der Generation 50+ (durchschnittlicher Bestand 408 Personen) das ganze Jahr hindurch um knapp 6 % unter den Werten von 2023.

Mit der schwachen Wirtschaftsentwicklung und dem Rückgang an Stellenangeboten ist auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen in NÖ wieder angestiegen. Im Bezirk konnte das Niveau (durchschnittlich 135 Personen) hingegen zumindest gehalten werden. „Das ist ein Ergebnis, das nur in wenigen Arbeitsmarktbezirken gelungen ist“ betont Kirchner und sieht in dem Mix von rascher Vermittlung, Qualifizierung und gezielter Förderung in Kooperation mit Betrieben auch ein Rezept für die Herausforderungen des kommenden Jahres.

Junge Menschen und Lehrstellensuchende waren in der 2. Jahreshälfte von der verhaltenen Konjunkturentwicklung und den ungünstigen Prognosen besonders betroffen. 2025 wird daher die engmaschige Betreuung der Jobsuchenden bis 24 Jahre und der Lehrstellensuchenden ein Schwerpunkt bleiben. „Wir reagieren auf den Umstand einer steigenden Arbeitslosigkeit der jungen Generation durch eine personelle Verstärkung unserer Beratung für diese Zielgruppe“, so Kirchner. Bewährt hat sich schon bisher die Expertise des BerufsInfoZentrums (BIZ), wenn es darum geht, rasch Klarheit über die nächsten Schritte und deren Realisierbarkeit zu erlangen. Das Beratungsangebot des BIZ wurde 615-mal in Anspruch genommen. 72 Schulklassen haben zur Stärkung der Kompetenzen bei Berufsorientierung und Bewerbung an Gruppenveranstaltungen teilgenommen.

Arbeitsmarkt/ Lehrstellenmarkt
Der Zugang an offenen Stellen hat sich, wie auch schon 2023, im abgelaufenen Jahr noch weiter abgeschwächt. Mit 1.379 Stellenmeldungen beim AMS Hollabrunn gab es um 6,6% weniger als noch im Vorjahr. Bei den Lehrstellen fällt das Minus mit 18,7% noch deutlicher aus. Trotz eingetrübter Arbeitsmarktlage brummte der Vermittlungsmotor des AMS dennoch auf Hochtouren. So wurden fast 11.000 Stellenvorschläge an die Jobsuchenden ausgefolgt, 1.265 Stellen konnten erfolgreich besetzt werden. Um den Personalanforderungen der Betriebe noch besser nachkommen zu können, wurden 308 Betriebsbesuche vor Ort durchgeführt.

Anhaltend hohe Baukosten, steigende Energiepreise und die Zurückhaltung beim privaten Konsum werden auch 2025 den Arbeitsmarkt beeinflussen. So ist davon auszugehen, dass in der regional stark repräsentierten Bauhaupt- und Baunebenbranche, sowie im Handel Arbeitsplätze verloren gehen werden. Gleichzeitig wird es im öffentlichen Sektor, bei Gesundheits- und Sozialberufen, bei technischen Dienstleistungen und Green Jobs weiterhin gute Arbeitsmarktchancen geben. Die Suche nach qualifizierten Fachkräften wird anhalten und sich in den kommenden Jahren demographisch bedingt noch weiter verstärken.

Ausblick 2025
2024 haben im Bezirk monatlich durchschnittlich 268 Personen an einer Aus- bzw. Weiterbildung des AMS teilgenommen. Die passende Qualifizierung für die Zukunft zu finden, bleibt auch 2025 ein wichtiger Schwerpunkt in der Beratung. In NÖ soll rund 4.000 Jobsuchenden der Start in eine hochwertige Fachkräfteausbildung ermöglicht werden. Dafür stehen über 600 Plätze im Bereich der Technik und über 200 Plätze in einem neuen Zentrum für Dienstleistungen zur Verfügung. Ein umfassendes Ausbildungsangebot gibt es weiterhin für alle Pflegeberufe, im Rahmen des Programmes „Frauen in Handwerk und Technik“ und der Lehrlingsoffensive.

Mehr als 50% des Förderbudgets sind auch 2025 für Frauen reserviert. Eingliederungsbeihilfen sollen vor allem Jobsuchenden mit Behinderung, der Generation 55+ und Langzeitarbeitslosen den Weg zurück in den Arbeitsmarkt ebnen.

>> Bild vergrößern