Wie sich bereits im Vormonat gezeigt hat, geht der Anstieg wieder fast ausschließlich zu Lasten der Frauen (+50 Personen bzw. 10,1%). Bei Männern konnte hingegen das Vorjahresniveau gehalten werden (+1 Person bzw. 0,2%).
Das Arbeitskräftepotential von Frauen wächst, weil das Pensionsantrittsalter sukzessive ansteigt. Es wächst aber auch, weil der wirtschaftliche Druck auf Familien aufgrund hoher Lebenshaltungskosten zunimmt und gleichzeitig ein verbessertes regionales Kinderbetreuungsangebot zur Verfügung steht. So gab es mit Stand September 9.905 im Bezirk wohnhafte und unselbstständig beschäftigte Frauen, vor fünf Jahren waren es noch 9.462.
Konnte der Arbeitsmarkt das zusätzliche Arbeitskräftepotential bislang gut aufnehmen, so zeichnet sich in den Branchen, in denen Frauen überwiegend beschäftigt sind, ein zunehmender Konkurrenzdruck ab. Das zeigt ein Blick auf die Jobsuchenden in der Alterskategorie 50Plus. Dort gibt es mit 183 arbeitslosen Frauen einen Anstieg im Vorjahresvergleich um mehr als 30%. Und während die Langzeitarbeitslosigkeit bei den Männern (79 Personen) um fast 10% zum Oktober 2024 sinkt, steigt sie bei den Frauen (60) im selben Ausmaß an.
Mit 217 gemeldeten Stellen (-4,4%) gibt es im Bezirk dennoch ein vielfältiges Angebot. Vorrangig setzt das AMS daher weiter auf Vermittlung. „Im heurigen Jahr hat unser Berater_innen-Team bereits rund 10.300 Vermittlungsvorschläge veranlasst, das ist eine Steigerung um fast 10% im Jahresvergleich“, informiert Geschäftsstellenleiter Peter Kirchner.
Mit gezielter Aus- und Weiterbildung werden die Arbeitsmarktchancen der Jobsuchenden deutlich verbessert und neue Wege eröffnet in Branchen mit anhaltendem Fachkräftebedarf. „Die Arbeitslosenquote für Personen, die nur einen Pflichtschulabschluss haben, lag in Niederösterreich im letzten Jahr bei 19,9%, bei jenen mit Lehrabschluss bei 6,5%“, so Kirchner. Ende Oktober haben 339 Jobsuchende die AMS-Schulungsangebote genutzt, um fast 20% mehr als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr.
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